Es hat auch mit jüngeren Mitgliedern meiner Familie zu tun, mittlerweile recht männlichen. Die Interessen sind ja allenthalben recht divers, aber mal mit dem jüngeren Teil der eigenen Brut wieder Sport live zu erleben, von richtigen Mannschaften beim Heimspiel gegen einen halbwegs weit angereisten Gegner … Und so. Das ist mir zweimal in den letzten Jahren passiert.

Hallo, Eishockey!

In einer ehemaligen Fußball-Bar von mir aß ich mit einem Kollegen dereinst immer gern gut zu Feierabend, dann rauchten wir eine Zigarre, dann Anpfiff Champions League. Es war ein „Kanadier“, und stilecht kam hin und wieder die lokale Eishockey-Mannschaft herein, bezog den hinteren Raum und aß ordentlich Zeugs. (Es gab nie eine Keilerei, danke der Nachfrage.) Ähnlich viel Kanada, aber vor allem Sauerland, gab es für mich dann erst beim Besuch meines ersten Eishockey-Spiels wieder. Ich weiß nicht, wie es in Nürnberg mit Söhnen von G. I.s aussieht. Oder in Rostock mit denen von Rest-Russen. Im Sauerland jedenfalls ist das, sagen wir, Eishockey-Gen noch wohlverbreitet. Und auch von draußen fand ich es nicht schlimm. Aber drinnen doch viel Rollerdisko-Atmosphäre und eine für mich nicht erreichbare Mischung aus „Provinz feiert sich mehr oder minder verschämt selber“ und dem Gefühl, ganz gut nah dran zu sein und ein intensives Spiel recht hautnah zu erleben.

Fußball, revisited

An Rhein und Ruhr zugleich liegt Duisburg. Die haben einen Hammer-Binnenhafen und einen besseren Draht nach China und Istanbul als nach Düsseldorf und Amsterdam. Ist der Weg auf Schalke, zum BVB oder selbst nach Bochum ein wenig klaustrophobisch-beschwerlich, ist in der Mercator-Stadt noch genug Platz für Fans. Auch im Stadion. Ska-Vereinshymne okay, bemühte Ultras, aber insgesamt anscheinend viel zu wenig Rückhalt in der Gesamtbevölkerung. Damals ging es dem Verein von der Tabelle her besser, aber sie werden einfach kein zweites Leverkusen. Und auch kein zweites Manchester City. Ehrlich gesagt: Dann lieber mal wieder V.I.P. Lounge in Dortmund.